Freilichtmuseum Detmold
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Münsterländer Gräftenhof
Der Münsterländer Gräftenhof gehörte einem Großbauern. Er ist von
Wassergräben, die als Gräften bezeichnet werden, umgeben. Der Hof besteht
aus mehreren Gebäuden. Solche Art von Höfen entstanden im Mittelalter. Als
Vorbild wurden sich die ländlichen Herrensitze des niederen Adels genommen.
Damit demonstrierten die Großbauern die Nähe zum Adel und ihre führenden
Stellung in der Gesellschaft. Dies zeigt sich auch in der Einrichtung, die sehr
hochwertig war. Typisch im Münsterland sind ungestrichene Fachwerkhölzer,
die dadurch silbergrau verwittert sind.
Der Hof besteht aus Haupthaus, Torhaus, Holzschuppen, Speicher, Backhaus, Garten,
Bleichhütte, Scheune, Schweinehaus und Schafstall.
Das Haupthaus des Münsterländer Gräftenhofes ist das größtes niederdeutsches
Hallenhaus des Museums und wurde 1787 errichtet. Die Diele ist sogar mit Wagen
befahrbar. In ihr wurde beispielsweise Getreide gedroschen, Hochzeiten gefeiert und
Beerdigung abhalten. Im Winter standen rechts und links Pferde und Rinder. Über dem
Vieh waren Lagerplätze für Einstreu und die Knechtekammer. Hinter der Diele ist der
Wohnteil des Hauses. Ein offenes Herdfeuer war das zentrale Element der Küche, um
das sich alles scharte. Außerdem gab es Schlafräume für die Familie und eine Stube, in
der sich aber nur im Winter aufgehalten wurde.
Münsterländer Gräftenhof
Innenraum des Haupthauses des Münsterländer Gräftenhof
Haupthaus des Münsterländer Gräftenhof